Klassisches Ballett Ballett (vom italienischen balletto, dem Diminutiv von ballo = Tanz), auch klassischer Tanz, wird der von Musik begleitete künstlerische Bühnentanz bezeichnet. Im klassischen Ballett wird mit den Mitteln von Musik, Tanz, Gestik, Mimik, Kostümen und Bühnenbild eine Geschichte erzählt.

Modern Dance Aus dem Ausdruckstanz oder dem verwandten Modern Dance, der sich in den USA verbreitete, sind viele Bestrebungen entstanden, das Ballett zu erneuern oder zu überwinden. Man fasst sie unter dem Begriff Modernes Tanztheater zusammen. Als Begründer gelten etwa Mary Wigman oder Martha Graham. Von Kurt Jooss und seiner Schülerin Pina Bausch geht eine experimentelle Richtung des Tanztheaters aus, die sich strikt gegen Balletttraditionen stellt.

Das wesentlichste Merkmal des Tanzes moderner Stilrichtung ist sein Verzicht auf das „En dehors" des klassischen Tanzes, d. h. er ist introvertiert. Im Modern Dance gibt es kaum eine einheitliche Technik, jedoch unterscheiden sich die verschiedenen Techniken nur wenig voneinander.

Jazz Dance Jazz, vom arabischen „Jatba" = entzückt abgeleitet, bezeichnet auf den Tanz bezogen, jenen Stil, der eine Mischung aus afrikanischem, afroamerikanischem, Modern Dance und klassischem Tanz darstellt. Wie bei jedem nicht strengen Regeln unterworfenen Tanzstil ist der Anteil der einzelnen Elemente dabei, je nach Schule oder Interpreten, unterschiedlich groß.

Die typischen Merkmale des Jazz Dance sind Polyzentrik, Isolation und Relaxation. Die Isolation fordert, den Körper isoliert, das heißt die einzelnen Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen. Isolierbare bzw. isolierte Körperteile sind Kopf mit Hals, Schultern, Brustkorb, Bauch, Becken, Arme und Beine. Dies steht im Gegensatz zum europäischen Tanz, der diese Aufspaltung nicht kennt und an der körperlichen Ganzheit festhält. Im Jazz Dance besitzt jeder Körperteil sein eigenes, vom übrigen Körper unabhängiges Spannungsfeld und Bewegungszentrum. Man bezeichnet dies mit Polyzentrik. In der Bewegungsfolge laufen verschiedene Metren unabhängig voneinander ab, und die isolierten Zentren verlaufen in verschiedenen Richtungen. Unter Relaxation versteht man das Verhältnis zwischen Spannung und Lockerung in den einzelnen Bewegungszentren.

Charaktertanz In den Balletten des 19. Jahrhunderts finden sich neben den im klassischen Stil getanzten Teilen und den pantomimischen, die Handlung erklärenden und vorantreibenden Passagen oft Charaktertänze. Sie sind nichts anderes als stilisierte Volks- oder Nationaltänze verschiedener Herkunft.Tatsache ist, dass erst unter dem Einfluss der „Spanierin aus dem Norden", der Wienerin Fanny Elßler, der stilisierte Volkstanz richtig in Mode kam. Ihre „Cachucha" schlug beim Publikum mächtig ein, und die Elßler entfachte eine weltweite Begeisterung für die verschiedenen nationalen Charaktertänze.Charaktertanz ist an den meisten größeren Ballettberufsschulen obligatorisches Schulfach. Denn es ist unerlässlich für junge Tänzer, eine Polka, eine Mazurka oder einen Czardas richtig tanzen zu können.